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Vorsitzender Richter am Verwaltungsgerichtshof Schenk im Ruhestand

Datum: 01.12.2014

Kurzbeschreibung: Nach über 24jähriger Tätigkeit am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) ist der Vorsitzende des 12. Senats, Herr Karlheinz Schenk, mit Ablauf des Monats November 2014 aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden.

Herr Schenk ist 1948 in Boxberg im heutigen Main-Tauber-Kreis geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Heidelberg sowie anschließendem Referendariat am Landgericht Mosbach wurde er Anfang Juni 1976 zum Regierungsassessor beim Landratsamt Rastatt ernannt. Dort war er zunächst Leiter des Baurechtsamts und später Dezernent für Kommunalaufsicht, öffentliche Ordnung und das Ausländerwesen. Im Februar 1979 wechselte er als Richter auf Probe zum Verwaltungsgericht Karlsruhe. Dort war er nach seiner Ende Dezember 1979 erfolgten Ernennung zum Richter auf Lebenszeit ab Januar 1980 in der Außenstelle Hertzstraße als ein Asylrichter der ersten Stunde tätig. Im November 1986 wurde Herr Schenk für ein Jahr an den VGH abgeordnet und im November 1990 wurde er zum Richter am VGH ernannt. Dort gehörte er zunächst dem für Ausländer- und Asylsachen zuständigen 13. Senat an. Im Juli 1995 wechselte er in den für Bau- und Planungsrecht zuständigen 8. Senat. Ab November 1995 war er zugleich Richter im Senat für Baulandsachen beim Oberlandesgericht Karlsruhe. Mit seiner Ernennung zum Vorsitzenden Richter am VGH Anfang April 2009 übernahm Herr Schenk den Vorsitz im 12. Senat, der für Sozial- und Wohngeldrecht, Ausländer- und Asylrecht, Luft- und Güterkraftverkehrsrecht sowie Personenbeförderungsrecht zuständig ist und dem er bis zum Ausscheiden aus dem aktiven Dienst Ende November 2014 angehörte.

Während und neben seiner aktiven Richtertätigkeit war Herr Schenk Mitglied in Gerichtspräsidien und Richtervertretungen, u.a. acht Jahre im Präsidialrat der Verwaltungsgerichtsbarkeit, sowie acht Jahre stellvertretender Landesvorsitzender des Vereins der Verwaltungsrichterinnen und Verwaltungsrichter Baden-Württemberg. Als Beauftragter für die Asyldokumentation beim VGH entwickelte er in den 1990iger Jahren die erste Datenbank mit Erkenntnisquellen in Asylsachen ("ASYLA“) für die baden-württembergische Verwaltungsgerichtsbarkeit. Nebenberuflich engagierte sich Herr Schenk sechs Jahre als Experte beim GTZ-Projekt "Unterstützung der Rechts- und Gebietsreform“ in Aserbaidschan sowie über viele Jahre als Leiter einer Arbeitsgemeinschaft für Rechtsreferendare, als Prüfer in der Zweiten Juristischen Staatsprüfung und als Lehrbeauftragter in der Ausbildung von Juristen, Verwaltungsbeamten und Rechtspflegern an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Kehl, an der Hochschule für Rechtspflege in Schwetzingen und an der Universität Mannheim. Mit zahlreichen Aufsätzen in Fachzeitschriften zum Prozess-, Asyl- und Baurecht, einem Buch zum Asylrecht und Asylverfahrensrecht, Beiträgen in Lehrbüchern zum Umweltverwaltungsrecht und zum Assessor-Examen sowie in einem Kommentar zum Ausländer- und Asylrecht, als Herausgeber einer Materialsammlung zur Landesbauordnung Baden-Württemberg und nicht zuletzt aufgrund seiner über 18jährigen Tätigkeit als Schriftleiter der "Verwaltungsblätter für Baden-Württemberg" (VBlBW) ist er über das Land Baden-Württemberg hinaus einer breiten Fachöffentlichkeit bekannt.

Herr Schenk verabschiedete sich am 26. November 2014 von den zahlreich erschienenen Mitgliedern des VGH und weiteren Gästen in einer kleinen Feierstunde. Präsident Ellenberger dankte ihm dabei für seine jahrzehntelange erfolgreiche und engagierte Tätigkeit.

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